Sonntag, 3. Juli 2011

Plan C - oder warum ich mich heute doch melden kann ...


Gestern Abend checkte ich noch einmal mein Radl durch - immerhin sollte es ja jetzt in die Alpen und vom Gelände her anspruchsvoller werden. Mit Schrecken entdeckte ich Risse im Hinterreifen. Ich bin kein Experte, aber mein Gefühl sagte mir, dass ich mit dem Reifen besser nicht die Alpenüberquerung antreten sollte. Der eigentliche Einstieg in die Alpen sollte ja erst am Dienstag sein, und ich hoffte einfach unterwegs noch einmal auf einen Radladen zu stossen, bei dem ich mir einen neuen Reifen besorgen konnte.

Heute morgen dann war es wieder einmal absolut ungemütlich am Tegernsee. Richtig kalt, und dass ich heute wieder mindestens einmal richtig nass werden würde war auch klar. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage waren leider auch nicht sehr erfreulich. Zwar sollte es in der Alpenregion wieder wärmer werden, dafür sollte es aber jeden Tag schon ab Mittag Gewitter geben. Missmutig packte ich wieder einmal meine Sachen zusammen und überlegte, worüber ich mich eigentlich in nächster Zeit am meisten freuen würde. Klar, die Alpen und die Berge sind toll, nur wenn man von denen nix sieht, weil sie völlig in den dicken Regenwolken verschwinden, hat man auch nicht wirklich was von.
Und plötzlich überkam mich so eine Riesensehnsucht nach meinem eigenen Bett, einem Tag auf meinem Sofa im Wintergarten, und ich hatte Lust darauf ein paar Leute wiederzusehen - auch wenn ich noch gar nicht so lange unterwegs gewesen bin ... ;-)

Und auch wenn es jetzt sicher ein paar Leute entsetzen wird, weil sie es so toll fanden, dass ich mir diesen Traum erfüllen wollte. Ich habe heute noch einen schönen Tag am regnerischen Tegernsee verbracht, bin einfach auf einen Berg gefahren, habe mich dort ganz lange auf eine Bank gesetzt, mir den See angeschaut und zugehört wie die Vögel gezwitschert haben, und morgen werde ich mit dem Zug nach Hause fahren !

Beim Schreiben kam mir gerade ein bekanntes Goethe-Zitat in den Sinn, und vielleicht ist es ganz schön, diesen kleinen Bericht hier damit zu beenden:

"Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da !"

Auch eine Möglichkeit Geige zu spielen ;-)


Und ich dachte immer, das geht nicht ...

Gestern gab's auch sonnige Abschnitte


... und dann ist's hier richtig schön !

Samstag, 2. Juli 2011

Ich bin dann mal weg !


Ich habe leider keine Ahnung, wie das in nächster Zeit mit Internet bei mir werden wird. Ich bin zumindest bis Mitte nächster Woche schon ein wenig abseits. Vermutlich werde ich diesen Blog also eine ganze Weile nicht pflegen können. Macht euch also bitte keine Sorgen !
Wird schon alles klappen.
Und in diesem Sinne sag ich mal für die nächsten Tage: Das Abenteuer Transalp beginnt !

P.S. Das Foto habe ich im Flur meines Gasthauses gemacht. Dass es hier überhaupt schon Strom gibt, ist irgendwie erstaunlich ;-)

Plan B


Auch wenn ich es hier noch nie reingeschrieben habe. Irgendwie hatte ich ja doch hin und wieder während meiner Reise so meine Zweifel an der ganzen Unternehmung. Das Ganze ist mit dem Gepäck wesentlich anstrengender als ich dachte, das Wetter gibt leider sein Übriges dazu mir alles noch ein wenig zu erschweren, und die immer wieder auftauchenden technischen Probleme lassen einen auch nachdenklich werden.
Je nun, ich glaube aber das Radl ist inzwischen OK und mein Zweit-GPS ist inzwischen auch hier am Tegernsee als "Packerl" eingetroffen (Danke nochmal an alle Beteiligten), so dass zumindest von dieser Seite aus nichts zu befürchten ist.
Bleibt also nur noch die vielleicht mangelnde Kondition ... ;-)

Die für Montag geplante Tour war auf jeden Fall etwas zu hoch gegriffen.
Deshalb habe ich nun beschlossen, meinen zweitägigen Miniurlaub am Tegernsee um einen Tag zu verkürzen und diese Mammutetappe auf zwei Tage aufzuteilen. Da es Dienstags in die Alpen gehen wird - wo es dann so richtig steil und anstrengend wird - scheint mir das die beste Lösung zu sein, um diesen Routenabschnitt nicht völlig erschöpft antreten zu müssen.

Plan B sieht folgendermassen aus:
Sonntag: Halbe lange Strecke durchs Zillertal
Montag: Restliche Hälfte durchs Zillertal bis nach Uderns
Dienstag: Von Uderns nach Mayerhofen, wo dann der ausgesetzte Anstieg über die Alpen beginnt. Übernachtung auf 2.000m auf der Dominikushütte
Mittwoch: Restliche sehr steile Alpenetappe und 2.000 Hm Abfahrt bis nach Brixen.

Abends sah's dann schon besser aus


Aber heute - an meinem freien Tag ist es total kalt und wie soll es auch anders sein: regnerisch :-(
P.S. Das Foto ist von meinem Zimmerfenster aus gemacht - nur um mal so grob eine Vostellung zu haben wie hoch dieses Gasthaus liegt ;-)

Wie damals in Meiringen ;-)


Ich hatte ja auf der Karte gesehen, dass mein vorgebuchtes Zimmer etwas außerhalb lag, aber vielleicht hätte ich doch besser mal das Höhenprofil bis zum Gasthaus studieren sollen ;-)
Jedenfalls war es auf dem Weg dorthin das erste Mal während meiner gesamten Reisezeit, dass ich absteigen und schieben musste. Ich kam also nicht nur nass, sondern auch ziemlich fertig bei meiner heutigen Bleibe an.
Umso erfreuter war ich dann, als ich die urige Einrichtung meines Zimmerchens erblickte :-)

Glück auf - Ich kann's gebrauchen !


Trotz des strömenden Regens mußte ich hier mal die Kamera zücken.

Im Regen an den Tegernsee


Alles hätte wieder mal so schön sein können ...
Ich verliess Murnau bei kühlen Temperaturen, aber trockenem Wetter. Die erste Wegstrecke war klasse - etwas abgesetzt durch den Wald. Ich war erstaunt, wie gut sich der etwas anspruchsvollere Weg mit den Packtaschen fahren liess. Freilaufende Kühe gab's auch wieder. Aber diese scheinen wirklich völlig harmlos und den Radfahrern und Spaziergängern wohlgesonnen zu sein.
In Benediktbeuren passierte es dann ... Es fing an zu regnen, und es regnete und regnete und regnete. Kurz vor Bad Tölz hörte es auf, doch kurz nach Bad Tölz fing es wieder an, und es regnete in Strömen, es goss und es schüttete. Ein Großteil des Weges führte durch den Wald, und auf dem leicht ansteigenden glitschigen Waldboden war es leider nicht sehr angenehm zu fahren.
Irgendwann ist dann auch die beste Gorotex Membran durch, und so erreichte ich am Nachmittag ziemlich durchnäßt den Tegernsee, von dem leider nicht viel zu sehen war, weil dicke tiefliegende Wolken über ihm lagen.
Schade, ich glaube, die Gegend ist sehr schön. Ich hoffe mal, dass morgen das Wetter besser wird. Auf jeden Fall gönne ich mir einen schönen freien Tag. Meine müden Beine haben es dringend nötig.

Donnerstag, 30. Juni 2011

Die Königstraße


So nannte sich der Weg heute, auf dem all meine Abenteuer passiert sind. Vielleicht wird derjenige, der alle Aufgaben erfolgreich meistert, zum König ernannt. Wer weiss ...
In diesem Sinne schliesst König Sigerson jetzt seine heutige Online-Audienz und schickt allen Lesern viele Grüße aus Murnau.

Unterwegs gesehn ...


Eigentlich hätte ich hier übernachten müssen, aber mein Tagesziel war leider Murnau.

Eiskalte nasse Füße


Übrigens wiederholte sich die ganze Prozedur ein paar Kilometer später noch ein zweites Mal.
Dieses Mal trug das Gewässer den bezeichnenden Namen "Kaltes Wasser".

Alles wieder am trockenen Ufer !


Überraschung Nummer 3


Das war der Lähnbach - die Betonung liegt auf Bach, den man überqueren musste, um auf dem Radweg zu bleiben.
Durch die sintflutartigen Regenfälle der vergangenen Nacht war dieser Bach jedoch irgendwie zu einem reißenden Strom angewachsen. Ich prüfte vorsichtshalber mal mit einem Stock wie tief das Wasser war um herauszufinden, ob meine Schuhe hoch genug waren um das Wasser queren zu können. Aber leider war dem nicht so :-((
Da ich keine Lust hatte, den ganzen Tag mit triefend nassen Schuhen und Socken herumzufahren, zog ich kurzer Hand die Schuhe und Socken aus und machte mit diesen in der Hand einen Testlauf ans andere Ufer. Das Wasser ging mir bis zu den Knien und die Strömung war irrestark, so dass mir permanent schmerzhaft irgendwelche Steine an die Füße und Beine getrieben wurden.
Doch es half alles nix. Ich musste wieder zurück, und dann erst die Packtaschen und dann den Rappen ans trockene Ufer transportieren. Beides zusammen wäre kräftetechnisch einfach undenkbar gewesen.

Das sind dann schon so Momente, in denen man sich überlegt, ob man nicht doch lieber gemütlich zu Hause auf dem Sofa sitzen sollte ..

Überraschung Nummer 2


Kurz darauf kam dann ein weiteres Gatter, das ich öffnen musste um weiterfahren zu können. Vor diesem Gatter stand dieses Pferd ...
Durch meine Begegnung mit den Kühen mutig geworden, ging ich zielstrebig zum Gatter, doch das Pferd fand irgendwie Gefallen an meinen roten Packtaschen und leckte und knabberte daran rum. Da half auch kein gutes Zureden. Das Pferd blieb hartnäckig an meiner Seite bzw. an meinen Packtaschen und ich hatte keine Chance, dieses Gatter zu öffnen, das durch das Pferd versperrt war.
Da war wieder einmal guter Rat teuer, und irgendwann hatte ich die rettende Idee: Ich schob das Rad ein ganzes Stück vom Gatter weg - immer dicht gefolgt von dem Pferd, dessen Schnauze inzwischen fest mit meinen Packtaschen verbunden schien. Dann liess ich schweren Herzens das Rad stehen, öffnete das Gatter und konnte im Anschluss daran das Rad ohne Pferd irgendwie aus dem Gehege rollen.
So ein Pferd ist echt gross, wenn es neben einem steht ... ;-)
Die Packtaschen haben das Erlebnis übrigens unbeschadet überstanden.

Überraschung Nummer 1


Ich kam an ein Wildgatter, das ich öffnete um hindurchzufahren und ordnungsgemäß auch wieder hinter mir schloß. Als ich um die Ecke fuhr, traute ich meinen Augen kaum. Da liefen mindestens zehn Kühe mitten auf dem Radweg und die einzige Möglichkeit für mich weiterzukommen war, mitten durch diese Kuhherde zu gehen. Ich hab ganz schön geschwitzt, aber die Kühe haben mich mit ihren grossen Augen nur angeschaut, und hatten kein wirkliches Interesse an mir.

Da hatte ich noch gut Lachen ...


Es hatte in der Nacht richtig viel geregnet


und auf allen Brücken konnte man diese braunen stark strömenden Wassermassen bewundern.

Der Weg nach Murnau ...


war wolkenverhangen und es regnete - wie immer eigentlich wenn ich in der Füssener Gegend bin ;-)
Zum Glück hielten die Regenklamotten dicht, und der Tag sollte noch ein paar Überraschungen für mich bereithalten ...

Die Mädels jedenfalls hatten Spass


... und freuten sich als ich das Foto machte !

Briefkasten und kein Haus in Sicht


Zu welchem Haus der wohl gehörte?
Falls es das kleine Häuschen im Hintergrund ist, gehen die Leute auf jeden Fall nicht mal eben schnell nachsehen, ob die Post schon da war ;-)

988m ü NN


war meine heutige höchste Tageshöhe !
Man beachte auch die Höchstgeschwindigkeit bis zu diesem Zeitpunkt.
Später war ich sogar noch ein klein wenig schneller.

Pannenfrei durchs Allgäu

Nach den heftigen Problemen gestern lief heute alles wunderbar !
Die Schaltung funktionierte einwandfrei, und das war gut so, denn das Gelände war mehr als wellig, und unzählige Male musste ich vom grossen, aufs mittlere und dann aufs kleine Kettenblatt schalten. Längere Etappen im kleinsten Gang waren heute keine Seltenheit. Dafür gab es aber auch traumhafte Abfahrten, bei denen man lange Zeit gar nichts machen musste und sich von den teilweise doch recht anstrengenden Anstiegen erholen konnte.

Alles in allem ein toller Tag mit grandiosen Aussichten und schönem heißen Wetter.

Am frühen Nachmittag kam ich schon an meinem heutigen Etappenziel in Hopfen am See an. So kann's weitergehen :-)

Immenstadt hat mir total gut gefallen


Vielleicht ein bisschen "schicki-micki", aber irgendwie hatte das Städtchen für mich das gewisse Etwas. Und heute Morgen beim Frühstück trug die Bedienung ein Dirndl und sah klasse darin aus. Ich mag sowas ja total ;-)
Da könnte man jedenfalls mal einen längeren Urlaub einplanen.
Wer weiss, vielleicht im nächsten Jahr ...

Nachschlag !

Heute gibt's jetzt erst einmal die Nachträge von gestern. Das Internet scheint noch nicht bis an Hopfen am See vorgedrungen zu sein.

Dienstag, 28. Juni 2011

Und manchmal sind es die kleinen Überraschungen ...


... die das Leben für einen bereit hält und glücklich machen !
- Ein Arnika - Muskelentspannungsbad :-) -

So schön ist das Allgäu


Eigentlich hatte ich ja eine Fahrkarte bis direkt nach Immenstadt - meinem heutigen Tagesziel - gelöst, doch als ich dann im Zug sah, auf welche wundervolle Weise sich die Landschaft veränderte, beschloss ich, eine Station früher in Oberstaufen auszusteigen und die letzten gut 15 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen.
Ich denke, es war eine gute Entscheidung !

So muss es aussehen !


Eigentlich doch ganz logisch, und ich hatte doch auch schon Ketten montiert.
Aber die Hitze, die Stechmücken und eine gewisse Stressrektion lassen einen dann doch Fehler machen, die zu Hause in Ruhe sicher nicht passiert wären.

Das Sorgenkind am Bahnhof


Hergarths oder so ähnlich hiess diese Ortschaft. Sie bietet eine Direktverbindung nach Oberstaufen und Immenstadt.

Unterwegs gesehn ...


Nachdem ich fünf Minuten gewartet hatte, entdeckte ich den Hinweis ;-)

Ein Schwarzer Dienstag


Eigentlich hatte ich mich so auf die heutige Tour gefreut. Endlich mal Berge und Anstiege bis auf 1.000 Höhnemeter. Und dann kam alles ganz anders ...

Ich war vielleicht gut 20 Kilometer gefahren, als ein ziemlich steiler Anstieg kam. Ich wechselte aufs kleine Kettenblatt, und ein krachendes Geräusch verbunden mit der Tatsache, dass ich nicht mehr treten konnte, sagte mir sofort, dass die Kette runtergesprungen war und sich irgendwie blöd im Umwerfer verkantet hatte. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig aus den Klickpedalen ohne umzukippen.
Als ich mir das Missgeschick besah, ahnte ich schon Böses. Im Nachhinein kann ich überhaupt nicht beschreiben wie, aber die Kette sass fest und war irgendwie fest ums Tretlagergehäuse und den Umwerfer gewickelt. Da konnte man überhaupt nix mehr bewegen ...
Also, erst mal das ganze Gepäck runter und das Rad auf den Kopf gestellt. Inzwischen kam schon ein weiterer Radler und bot mir netter Weise Seine Hilfe an. Nun rüttelten und zogen wir zu zweit, aber ohne jeden Erfolg.
Es half alles nichts. Ich hatte zum Glück einen Kettennieter dabei, und mein Vorschlag war, die Kette zu öffnen - in der Hoffnung, dass sie sich dann heraus ziehen liess. Gedacht, gesagt und getan. Inzwischen waren zwei Helfer mit mir zugange. Als die Kette endlich befreit war, liessen sie mich, da das Problem ja nun scheinbar gelöst war, alleine ...

Doch da stand ich nun mit meiner offenen Kette, einem Kettenschloss, den Ritzeln, zwei Röllchen, 35 Grad im Schatten und irgendwelchen dämlichen Bremsen, die wie wild auf mich einstachen. Also, kurzer Hand die nächst besten Radler angesprochen. Ich brauchte eine Vorlage um die Kette wieder zu montieren.
Doch scheinbar nur mit mäßigem Erfolg. Die Schaltung ratterte, und die grossen Gänge ließen sich überhaupt nicht mehr schalten. Da ich aber ausgerechnet heute in einer Gegend des Allgäus unterwegs gewesen bin, in der kilometerlang immer wieder nur einzelne Höfe und Mini-Ortschaften auftauchten, blieb mir nichts Anderes übrig als so gut es halt eben ging, weiterzufahren.

Die nächstgrößere Ortschaft war Wangen. Wangen lag zwar überhaupt nicht auf meiner Route, aber angeblich gab es dort die "Fahrrad Profis".
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Fahrradprofis konnten tatsächlich helfen. Die Kette wurde noch einmal gelöst und dieses Mal richtig montiert ;-) , die Schaltung wurde komplett neu eingestellt, ich durfte mir die Hände waschen, und glücklich und nur 11 Euro ärmer verliess ich den grossen tollen Fahrradladen.

Und da es inzwischen schon ziemlich spät war, entschied ich mich einen Teil der Strecke heute mit dem Zug zurückzulegen.

So blöd die ganze Sache heute auch war, ich fand es klasse, wie hilfsbereit die vielen Radler unterwegs gewesen sind. Ich sage an diese Stelle ein ganz dickes DANKE an alle, auch wenn es vermutlich keiner von ihnen lesen wird ;-) Und ich habe mir fest vorgenommen, auch meine Hilfe anzubieten, wenn ich das nächste Mal jemanden mit einer Radpanne sehe !

Montag, 27. Juni 2011

Bummeltag in Lindau


Tatsächlich habe ich heute die "City" auf der Insel Lindau entdeckt.
Es war ein schöner Tag mit Bummeln, am Wasser sitzen, Eis essen und Kraft auftanken.
Das Wetter tat das Seinige mit traumhaftem Sonnenschein dazu.

Ab morgen geht's durch die Allgäuer Bergwelt !

Von Romanshorn nach Lindau


- oder der vollste Radweg, den ich je in meinem Leben erlebt habe -

Die gut 60 Kilometer nach Lindau sind landschaftlich absolut schön, und vermutlich war gerade das der Grund, warum die halbe Welt an diesem Sonntag bei traumhaftem Sonnenschein auf diesem Radweg unterwegs gewesen ist.
Die Fahrt gestaltete sich dadurch leider ein wenig mühselig. Zu oft wurde man durch Familien ausgebremst, die unbedingt im Schneckentempo zu viert nebeneinander fahren mussten. Ganz besonders ärgerlich war es dann, wenn man dadurch den schönen Schwung für einen kleinen Aufstieg verloren hatte.

Am Vormittag hatte ich die Gelegenheit zwei Outdoor-Gottesdienste direkt am Bodensee erleben zu dürfen. Toll, wie gut die besucht waren. Irgendwie war's auch nett, eine Weile den bekannten Kirchenliedern zu lauschen.

Später am Nachmittag gab's dann eher die Badekultur am Bodensee zu "bewundern". Da gab's echt Körper in allen Variationen zu sehen. Viel deutlicher möchte ich jetzt nicht werden, aber manche Leute sind echt mutig ;-)

Kurz vor Bregenz sprach mich erstmalig ein älterer Mountainbiker auf mein "Nummernschild" an. Wir sind eine Weile zusammen gefahren und haben uns richtig nett unterhalten. Ich denke, in nächster Zeit werde ich im Allgäu noch öfters auf Gleichgesinnte stossen.

Am Nachmittag traf ich dann endlich ich Lindau ein, und ich muss sagen, dass mich mein erster Eindruck von dieser Stadt leider enttäuscht hat. Verkehr ohne Ende, und irgendwie vermisste ich so etwas wie die "City".
Morgen will ich jedenfalls zur "Insel Lindau". Ich denke, dass ich dort eher fündig werde.

Das Hundertwasserhaus


Ich glaube, es war in Rorschach.
Das in Darmstadt ist schöner ;-)

Bodensee so weit das Auge reicht


... und Im Hintergrund sieht man schon die Berge !

Seltsame Größenverhältnisse


Nachdem ich der Schweiz für diese Tour nun endgültig Ade gesagt habe, kann ich das ja mal loswerden. Mich irritiert beim Bezahlen mit Münzen in diesem Land nämlich immer wieder, dass das 1/2 Franken-Stück kleiner als die Münze für 10 xxx ist ( jetzt weiss ich gar nicht, wie diese kleine Einheit überhaupt heisst - ich glaube es sind Rappen ). Diese Münze ist doch das 5-fache wert, und bei uns käme doch auch niemand auf die Idee, das 10 Cent Stück groesser als das 50 Cent Stück zu machen.

Also, nur mal so ganz am Rande bemerkt ... ;-)

Der Zeppelin, der Zeppelin !


Auch eine Möglichkeit sich hier fortzubewegen ...


Die gute Irene ...


... scheint jetzt einen schönen Langasthof in einem kleinen Schweizer Örtchen zu betreiben :-)
Mögest Du hier Dein Glück finden !

Da geht's lang !


Diese freundliche Dame zeigte mir den Weg !

Bodensee, hier bin ich !


Dass es heute mit dem Radfahren besser als am Vortag klappen würde, merkte ich interessanter Weise schon beim Tragen der Packtaschen von meinem Zimmer zum Fahrrad. Die kamen mir heute den ganzen Tag über so leicht vor, dass ich fortwährend das Gefühl hatte, etwas vergessen zu haben.
Vermutlich hatten aber einfach nur ein guter tiefer Schlaf und ein tolles Frühstück ein kleines Wunder mit meiner heutigen Tagesform bewirkt.

Zum ersten Mal während meiner bisherigen Reise war ich aber auch heute fast den ganzen Tag über mit Rückenwind unterwegs. Sehr schnell kam ich voran, und schon am frühen Mittag tauchte plötzlich linkerhand der Bodensee auf !

Es war einfach ein tolles Gefühl, den ersten von den drei Seen meiner Reise erreicht zu haben ! Und ausserdem konnte ich heute erstmalig in der Ferne - wenn auch noch sehr weit weg - die ersten Gipfel der Berge entdecken, die mir im Laufe der nächsten Woche immer näher kommen werden :-)

Tagesziel war dann Romanshorn, wo ich aufgrund der perfekten Tagesbedingungen schon am frühen Nachmittag eintraf.

Unterwegs gesehen ...


Freitag, 24. Juni 2011

Der Reinfall nach dem Rheinfall


Nachdem die Beschilderung des Radwegs vorort direkt am Rheinfall bei Schaffhausen vorbei ging, hatte ich danach ein ziemliches Problem. Mein GPS-Track war an dieser Stelle absolut ungenau und lag irgendwo in der Schweiz, aber nur nicht da, wo ich gerade war. Und wie das bei Schweizer Radwegen gerne mal so ist, kam ich irgendwann zu einer Radweggabelung in drei Richtungen mit Ortsangaben. Da ich weder eine Schweizer Karte auf meinem Garmin hatte, noch eine Papierkarte mit mir führte, war guter Rat teuer.
Ich entschied mich letztendlich für den Weg, dessen Richtung parallel zu meinem Track verlief. So weit so gut. Die Richtung stimmte auch, nur irgendwann war klar, dass ich mich gänzlich auf der falschen Rheinseite befand. Zum Glück gab es kurz darauf eine Brücke, und plötzlich stimmte meine Position auch wieder mit der geplanten Route überein ;-)
Ein bisschen Glück gehört halt auch manchmal dazu.

Übrigens: Morgen wird es schon erste Bodensee-Bilder geben, wobei ...
WLAN-mässig sieht's nicht ganz so gut aus.
Kann also sein, dass es Sonntag oder Montag bis zum nächsten Bericht wird.

Zwischen den Ländern


Deutschland - Schweiz - Deutschland - Schweiz - Deutschland.
So sah meine Reiseroute für heute aus.
62 Kilometer und erstmals ein etwas bergigerer Abschnitt mit mehr als 600 Höhenmetern. Und ausgerechnet heute hatte ich irgendwie Beine wie Pudding, die nicht so recht in die Pedale treten wollten. Vielleicht lag es daran, dass ich erstmalig nachts nicht gut geschlafen hatte und irgendwie unausgeschlafen war und mir mein Rücken von der zu harten Matratze weh tat. Wer weiss ...
Jedenfalls gab ich mein Bestes um den Tag trotzdem einigermassen zu geniessen und hoffe, dass ich morgen wieder fitter bin.

Nein, mein Rad sieht besser aus ;-)


Der Weg wird immer schöner


Die 72 Kiometer bis nach Waldshut waren bislang die schönsten und abwechslungsreichsten der Tour. Die Landschaft wird immer idyllischer und bekommt manchmal schon die Anmutung des Allgäus.
So langsam gibt es auch kleine Steigungen zu meistern, stets gekrönt von schönen kleinen Abfahrten, die mit dem Gepäck so richtig Spass machen. Zum ersten Mal musste ich heute vorne aufs kleinste Kettenblatt schalten, und eine kurze Steigung war sogar so steil, dass ich den kleinsten Gang brauchte um nicht absteigen zu müssen.
Puh, da geht mit der Zuladung hinten der Puls ganz schnell in die Höhe.
Das muss noch besser werden ! ;-)

Ein paar Schwäne gabs unterwegs auch zu sehen ;-)

Eine sportliche Herausforderung


10 Sekunden hatte ich, bis der Selbsauslöser dieses Bild augenommen hatte.
Dafür sehe ich echt entspannt aus ;-)

Ups, heute ist Feiertag


Erst als ich das hier sah, wurde mir klar, welcher Tag heute war ;-)
Kein Supermarkt offen, bei dem man sich mit frischen Getränken versorgen konnte. Doch zum Glück reichten die mitgenommenen Vorräte aus

Zurück in Deutschland


Wohl oder übel hatte ich mich heute morgen noch einmal durch Basel zu kämpfen - wenn auch nur am Stadtrand entlang und durch irgendwelche Vorortbezirke um meine Route Richtung Bodensee aufzunehmen.

Also, meine Hochachtung vor all denen, die sich in diesem Gewirr an roten Radwegschildern mit einer konventionellen Papierkarte durchkämpfen. Ich war wieder einmal mehr als froh, dass mich der Track meines Garmins zielsicher durch die belebten Strassen führte und mich stets die richtige Abzweigung wählen liess.
Übrigens läuft das Gerät, seit es die Papierkügelchen hinter den Batteriekontakten hat, einwandfrei und hält selbst den bislang heftigsten Erschütterungen stand.

Schwupps, und wieder einmal kündete mitten auf der Strasse an, dass ich das Land gewechselt hatte. Ab hier war die Ausschilderung absolut spitzenmässig, und eine traumhafte Route nach Waldshut stand mir bevor.

Bin wieder da !

Nachdem ich gestern in Waldshut kein WLAN auftreiben konnte, habe ich heute wieder eins auf dem Zimmer *** FREU ***
Werde jetzt gleich mal ein paar Sachen von gestern nachtragen ...

Mittwoch, 22. Juni 2011

Eine Woche schon ...


... bin ich jetzt unterwegs und habe inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Alles zu Hause kommt mir ganz weit weg vor. Und dabei liegt noch so Vieles vor mir ...

Die Idylle trügt


Ich bin nicht in Venedig, sondern in Basel gelandet, und so schön ruhig und romantisch wurde es dann auch erst, als ich der Stadt wieder den Rücken kehrte.

Nach tagelanger ruhiger Fahrt auf dem Rheinradweg bin ich vielleicht auch nichts mehr gewöhnt. Aber es war voll, laut und hektisch, und der Verkehr und die Verkehrsführung sind echt eine Katastrophe. Einfach Augen zu und durch bzw. mit Gottvertrauen über einen gelben Zebrastreifen gebrettert - es wird schon jemand anhalten ;-)

Ganz ehrlich, ich bin froh, dass es morgen weiter geht und ich mich wieder gemütlich auf meinem ruhigen Rheinradweg fortbewegen kann.

Ab morgen geht's Richtung Bodensee !!!
Ich komme !!! :-)