Dienstag, 28. Juni 2011

Ein Schwarzer Dienstag


Eigentlich hatte ich mich so auf die heutige Tour gefreut. Endlich mal Berge und Anstiege bis auf 1.000 Höhnemeter. Und dann kam alles ganz anders ...

Ich war vielleicht gut 20 Kilometer gefahren, als ein ziemlich steiler Anstieg kam. Ich wechselte aufs kleine Kettenblatt, und ein krachendes Geräusch verbunden mit der Tatsache, dass ich nicht mehr treten konnte, sagte mir sofort, dass die Kette runtergesprungen war und sich irgendwie blöd im Umwerfer verkantet hatte. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig aus den Klickpedalen ohne umzukippen.
Als ich mir das Missgeschick besah, ahnte ich schon Böses. Im Nachhinein kann ich überhaupt nicht beschreiben wie, aber die Kette sass fest und war irgendwie fest ums Tretlagergehäuse und den Umwerfer gewickelt. Da konnte man überhaupt nix mehr bewegen ...
Also, erst mal das ganze Gepäck runter und das Rad auf den Kopf gestellt. Inzwischen kam schon ein weiterer Radler und bot mir netter Weise Seine Hilfe an. Nun rüttelten und zogen wir zu zweit, aber ohne jeden Erfolg.
Es half alles nichts. Ich hatte zum Glück einen Kettennieter dabei, und mein Vorschlag war, die Kette zu öffnen - in der Hoffnung, dass sie sich dann heraus ziehen liess. Gedacht, gesagt und getan. Inzwischen waren zwei Helfer mit mir zugange. Als die Kette endlich befreit war, liessen sie mich, da das Problem ja nun scheinbar gelöst war, alleine ...

Doch da stand ich nun mit meiner offenen Kette, einem Kettenschloss, den Ritzeln, zwei Röllchen, 35 Grad im Schatten und irgendwelchen dämlichen Bremsen, die wie wild auf mich einstachen. Also, kurzer Hand die nächst besten Radler angesprochen. Ich brauchte eine Vorlage um die Kette wieder zu montieren.
Doch scheinbar nur mit mäßigem Erfolg. Die Schaltung ratterte, und die grossen Gänge ließen sich überhaupt nicht mehr schalten. Da ich aber ausgerechnet heute in einer Gegend des Allgäus unterwegs gewesen bin, in der kilometerlang immer wieder nur einzelne Höfe und Mini-Ortschaften auftauchten, blieb mir nichts Anderes übrig als so gut es halt eben ging, weiterzufahren.

Die nächstgrößere Ortschaft war Wangen. Wangen lag zwar überhaupt nicht auf meiner Route, aber angeblich gab es dort die "Fahrrad Profis".
Der langen Rede kurzer Sinn: Die Fahrradprofis konnten tatsächlich helfen. Die Kette wurde noch einmal gelöst und dieses Mal richtig montiert ;-) , die Schaltung wurde komplett neu eingestellt, ich durfte mir die Hände waschen, und glücklich und nur 11 Euro ärmer verliess ich den grossen tollen Fahrradladen.

Und da es inzwischen schon ziemlich spät war, entschied ich mich einen Teil der Strecke heute mit dem Zug zurückzulegen.

So blöd die ganze Sache heute auch war, ich fand es klasse, wie hilfsbereit die vielen Radler unterwegs gewesen sind. Ich sage an diese Stelle ein ganz dickes DANKE an alle, auch wenn es vermutlich keiner von ihnen lesen wird ;-) Und ich habe mir fest vorgenommen, auch meine Hilfe anzubieten, wenn ich das nächste Mal jemanden mit einer Radpanne sehe !

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