Sonntag, 3. Juli 2011
Plan C - oder warum ich mich heute doch melden kann ...
Gestern Abend checkte ich noch einmal mein Radl durch - immerhin sollte es ja jetzt in die Alpen und vom Gelände her anspruchsvoller werden. Mit Schrecken entdeckte ich Risse im Hinterreifen. Ich bin kein Experte, aber mein Gefühl sagte mir, dass ich mit dem Reifen besser nicht die Alpenüberquerung antreten sollte. Der eigentliche Einstieg in die Alpen sollte ja erst am Dienstag sein, und ich hoffte einfach unterwegs noch einmal auf einen Radladen zu stossen, bei dem ich mir einen neuen Reifen besorgen konnte.
Heute morgen dann war es wieder einmal absolut ungemütlich am Tegernsee. Richtig kalt, und dass ich heute wieder mindestens einmal richtig nass werden würde war auch klar. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage waren leider auch nicht sehr erfreulich. Zwar sollte es in der Alpenregion wieder wärmer werden, dafür sollte es aber jeden Tag schon ab Mittag Gewitter geben. Missmutig packte ich wieder einmal meine Sachen zusammen und überlegte, worüber ich mich eigentlich in nächster Zeit am meisten freuen würde. Klar, die Alpen und die Berge sind toll, nur wenn man von denen nix sieht, weil sie völlig in den dicken Regenwolken verschwinden, hat man auch nicht wirklich was von.
Und plötzlich überkam mich so eine Riesensehnsucht nach meinem eigenen Bett, einem Tag auf meinem Sofa im Wintergarten, und ich hatte Lust darauf ein paar Leute wiederzusehen - auch wenn ich noch gar nicht so lange unterwegs gewesen bin ... ;-)
Und auch wenn es jetzt sicher ein paar Leute entsetzen wird, weil sie es so toll fanden, dass ich mir diesen Traum erfüllen wollte. Ich habe heute noch einen schönen Tag am regnerischen Tegernsee verbracht, bin einfach auf einen Berg gefahren, habe mich dort ganz lange auf eine Bank gesetzt, mir den See angeschaut und zugehört wie die Vögel gezwitschert haben, und morgen werde ich mit dem Zug nach Hause fahren !
Beim Schreiben kam mir gerade ein bekanntes Goethe-Zitat in den Sinn, und vielleicht ist es ganz schön, diesen kleinen Bericht hier damit zu beenden:
"Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da !"
Samstag, 2. Juli 2011
Ich bin dann mal weg !
Ich habe leider keine Ahnung, wie das in nächster Zeit mit Internet bei mir werden wird. Ich bin zumindest bis Mitte nächster Woche schon ein wenig abseits. Vermutlich werde ich diesen Blog also eine ganze Weile nicht pflegen können. Macht euch also bitte keine Sorgen !
Wird schon alles klappen.
Und in diesem Sinne sag ich mal für die nächsten Tage: Das Abenteuer Transalp beginnt !
P.S. Das Foto habe ich im Flur meines Gasthauses gemacht. Dass es hier überhaupt schon Strom gibt, ist irgendwie erstaunlich ;-)
Plan B
Auch wenn ich es hier noch nie reingeschrieben habe. Irgendwie hatte ich ja doch hin und wieder während meiner Reise so meine Zweifel an der ganzen Unternehmung. Das Ganze ist mit dem Gepäck wesentlich anstrengender als ich dachte, das Wetter gibt leider sein Übriges dazu mir alles noch ein wenig zu erschweren, und die immer wieder auftauchenden technischen Probleme lassen einen auch nachdenklich werden.
Je nun, ich glaube aber das Radl ist inzwischen OK und mein Zweit-GPS ist inzwischen auch hier am Tegernsee als "Packerl" eingetroffen (Danke nochmal an alle Beteiligten), so dass zumindest von dieser Seite aus nichts zu befürchten ist.
Bleibt also nur noch die vielleicht mangelnde Kondition ... ;-)
Die für Montag geplante Tour war auf jeden Fall etwas zu hoch gegriffen.
Deshalb habe ich nun beschlossen, meinen zweitägigen Miniurlaub am Tegernsee um einen Tag zu verkürzen und diese Mammutetappe auf zwei Tage aufzuteilen. Da es Dienstags in die Alpen gehen wird - wo es dann so richtig steil und anstrengend wird - scheint mir das die beste Lösung zu sein, um diesen Routenabschnitt nicht völlig erschöpft antreten zu müssen.
Plan B sieht folgendermassen aus:
Sonntag: Halbe lange Strecke durchs Zillertal
Montag: Restliche Hälfte durchs Zillertal bis nach Uderns
Dienstag: Von Uderns nach Mayerhofen, wo dann der ausgesetzte Anstieg über die Alpen beginnt. Übernachtung auf 2.000m auf der Dominikushütte
Mittwoch: Restliche sehr steile Alpenetappe und 2.000 Hm Abfahrt bis nach Brixen.
Abends sah's dann schon besser aus
Aber heute - an meinem freien Tag ist es total kalt und wie soll es auch anders sein: regnerisch :-(
P.S. Das Foto ist von meinem Zimmerfenster aus gemacht - nur um mal so grob eine Vostellung zu haben wie hoch dieses Gasthaus liegt ;-)
Wie damals in Meiringen ;-)
Ich hatte ja auf der Karte gesehen, dass mein vorgebuchtes Zimmer etwas außerhalb lag, aber vielleicht hätte ich doch besser mal das Höhenprofil bis zum Gasthaus studieren sollen ;-)
Jedenfalls war es auf dem Weg dorthin das erste Mal während meiner gesamten Reisezeit, dass ich absteigen und schieben musste. Ich kam also nicht nur nass, sondern auch ziemlich fertig bei meiner heutigen Bleibe an.
Umso erfreuter war ich dann, als ich die urige Einrichtung meines Zimmerchens erblickte :-)
Glück auf - Ich kann's gebrauchen !
Trotz des strömenden Regens mußte ich hier mal die Kamera zücken.
Im Regen an den Tegernsee
Alles hätte wieder mal so schön sein können ...
Ich verliess Murnau bei kühlen Temperaturen, aber trockenem Wetter. Die erste Wegstrecke war klasse - etwas abgesetzt durch den Wald. Ich war erstaunt, wie gut sich der etwas anspruchsvollere Weg mit den Packtaschen fahren liess. Freilaufende Kühe gab's auch wieder. Aber diese scheinen wirklich völlig harmlos und den Radfahrern und Spaziergängern wohlgesonnen zu sein.
In Benediktbeuren passierte es dann ... Es fing an zu regnen, und es regnete und regnete und regnete. Kurz vor Bad Tölz hörte es auf, doch kurz nach Bad Tölz fing es wieder an, und es regnete in Strömen, es goss und es schüttete. Ein Großteil des Weges führte durch den Wald, und auf dem leicht ansteigenden glitschigen Waldboden war es leider nicht sehr angenehm zu fahren.
Irgendwann ist dann auch die beste Gorotex Membran durch, und so erreichte ich am Nachmittag ziemlich durchnäßt den Tegernsee, von dem leider nicht viel zu sehen war, weil dicke tiefliegende Wolken über ihm lagen.
Schade, ich glaube, die Gegend ist sehr schön. Ich hoffe mal, dass morgen das Wetter besser wird. Auf jeden Fall gönne ich mir einen schönen freien Tag. Meine müden Beine haben es dringend nötig.
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